„Wie wir auf den Weimaraner kamen“

Schon als Kleinkind haben mich Hunde fasziniert und ließen mich bis heute nicht mehr los. Da ich in einem Jägerhaushalt aufgewachsen bin und mein Vater zudem ein passionierter Hundeführer war, hatte ich die Gelegenheit, viele unterschiedliche Jagdhunderassen kennen zu lernen. Auch durfte ich schon als Kind mit den Hunden, vorwiegend Deutsch Kurzhaar, aber auch Deutsch Drahthaar, arbeiten und bin so in die Jagdhundeausbildung hineingewachsen.


Niederwildjagd

In meiner Heimat am Niederrhein wurden fast ausschließlich Vorstehhunde geführt. Eine relativ kleine Gruppe von Hundeführern in meinem Bekanntenkreis beschäftigte sich aber auch mit Teckeln und Terriern. In meiner Studentenzeit, in der ich in der Großstadt in beengten Verhältnissen lebte, war eben so ein Teckel die genau richtige Größe. Früher fingen bei mir die richtigen Hunde in Kniehöhe an, ein Irrglaube, denn unsere kleine Tessi versetzte mich und andere immer wieder durch ihre Leistungsfähigkeit in Erstaunen. Meine Frau habe ich während meiner Studentenzeit kennen gelernt. Sie besaß damals eine etwa Cockerspaniel große schwarze Mischlingshündin namens Gibsy. Nun denn, beide Hunde wurden natürlich jagdlich ausgebildet und auch ständig zur Jagd mitgenommen. Über die Ausbildung unserer Gibsy konnte ich auch meine Frau an mein doch nicht alltägliches Hobby heranführen und begeistern.


Tessie "vom Beesterskamp" und "Gibsy"

Die Zeit vergeht viel zu schnell, ein Hundeleben ist viel zu kurz und beide Hunde verließen uns zum Schluss sehr schnell. Nachdem wir unser Haus gebaut hatten, regte sich der Wunsch wiederum nach einem vierbeinigen Begleiter, aber welche Rasse? Nun wurden unsere Anforderungen an den Hund erst einmal aufgeschrieben.

Da ich viele unterschiedliche Jagdmöglichkeiten und einen Begehungsschein in einem Hochwildrevier besitze, sollte der Hund ein vielseitiger Jagdgebrauchshund sein mit Stärken in den Waldfächern. Als Spurlaut und Sichtlaut verwöhnter Jäger wurde auch berücksichtigt, dass diese Eigenschaft vorhanden sein sollte. Zudem wollten wir einen nervenstarken möglichst ruhigen Hund (im Gegensatz zu unserem quirligen Teckel), mit kontrollierbarem Temperament, der sich problemlos im Haus halten lässt. Für meine Frau als passionierte Reiterin und Läuferin stellte sich die Anforderung, dass der Hund auch am Pferd sowie beim Laufen längere Strecken mithalten kann und als Begleithund auch gegenüber außergewöhnlichen Situationen eine sichere Standhaftigkeit aufweist (zumindest so standhaft wie unsere Teckelin). Da ich, wenn auch selten, die Gelegenheit hatte, einige Weimaraner kennen zu lernen, keimte in mir der Wunsch, es mit solch einem Hund zu probieren, denn gerade die Arbeit nach dem Schuss sollte die Stärke dieser Rasse sein. Einen Weimaranerzüchter aus Grevenbroich kannte ich persönlich und seine Zuchthündin überzeugte mich auch. Denn wie bei allen Jagdhunderassen gibt es auch hier in den Zuchtlinien Unterschiede. Leider wartete ich zwei Jahre vergebens, weil sich bei der Hündin kein Nachwuchs einstellte.


"Arno von der Wiebelsheide" als Welpe

Nun wollte ich auch nicht mehr länger warten. Mein Bekannter wusste was für einen Hundetyp ich suche und konnte mir eine Empfehlung geben. Kurzerhand telefonierte ich ins Sauerland und machte mit dem dortigen Züchter vom Zwinger „von der Wiebelsheide“ einen Termin aus. Eigentlich wollten wir unbedingt eine Hündin, die waren aber schon alle vergeben. Als wir die Welpen sahen gefiel mir natürlich eine Hündin am Besten, meiner Frau gefielen alle Hunde. Der Rüde der mir gleich ins Auge fiel war natürlich auch schon vergeben. Zwei Rüden blieben anschließend übrig, die ich mir für einen späteren Besuchstermin reservieren ließ. Beim späteren Termin konnte ich die beiden Rüden nicht mehr wiedererkennen. Wir entschieden uns für einem, den ich beim Abholtermin wiederum nicht erkannte. Nichts desto trotz, wir holten tatsächlich einen Hund ab und der gefiel uns auch. Ich schreibe das explizit so auf, da oft ein Riesenbohei um die Auswahl des Welpen gemacht wird. Sind die Aufzuchtbedingungen optimal, dass heißt, hat der Züchter sich um die Welpen gekümmert und haben keine Prägungsdefizite, die Welpen sind gesund ohne körperliche Mängel, kaum Größenunterschiede erkennbar und die Welpen laufen frei auf einen zu, so kann man getrost jeden dieser Welpen mitnehmen. Viele Eigenschaften liegen in den Genen verankert und erst die Erfahrungen des jungen Hundes, werden die spätere Persönlichkeit und Leistungsfähigkeit bestimmen. Wie gesagt mit unserem „Arno von der Wiebelsheide“ fuhren wir nun nach Hause.


„Arno von der Wiebelsheide“ ca. 2 Jahre alt

zurück zur Startseite

© Rolf Anderhalten